Die Methode One Planet Living
Unsere 10 Grundsätze
Die OPL-Methode beruht auf 10 Grundsätzen, die sich in 30 spezifische Leistungs- und Qualitätsziele für die Schweiz gliedern. Arbeitsgruppen legen für jedes Projekt die Mittel zur Erreichung der Vorgaben in einem Aktionsplan für Nachhaltigkeit fest.
One Planet Living greift die grossen Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Stadtentwicklung auf und erfüllt namentlich die Bedingungen für die 2000-Watt-Gesellschaft. OPL steht zudem im Einklang zu den Grundanliegen des WWF International in Bereichen wie Umweltschutz, Schutz der Ökosysteme sowie Schutz und Erhaltung der Artenvielfalt.
One Planet Living entspricht allen in der Schweiz geltenden Regelungen und Normen. Die entsprechenden Normen und Merkblätter wurden in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA) sowie anderen anerkannten Organisationen wie KBOB, SGNI, Ecobau usw. entwickelt.
One Planet Living kann überzeugend darlegen und beweisen, dass mit einem differenzierten Finanzierungsansatz qualitativ hochwertige Liegenschaften (OPL) mit attraktiven Renditen für Investoren mit Mieten und Nebenkosten wie bei vergleichbaren herkömmlichen Liegenschaften möglich sind – bei einer deutlich höheren Wohn- und Lebensqualität gemessen an den zehn OPL-Kriterien.
Zero Carbon
Begrenzter Energiebedarf und hocheffiziente, auf erneuerbaren Quellen beruhende technische Systeme.
Null Abfall
Minimale Abfallproduktion und bestmögliche Revalorisierung und Weiterverwertung von Materialien während aller Projektphasen.
Nachhaltigkeit im Verkehr
Intelligent angelegte Verkehrswege für umweltschonende Mobilität, eine gute Einbindung ans öffentliche Verkehrsnetz sowie Geschäfte und Dienstleistungen in der Nähe.
Lokale und nachhaltige Baumaterialien
Rückverfolgbarkeit der Materialien, Kontrolle der Umweltauswirkungen bei der Produktion sowie Optimierung der Transporte.
Lokale und nachhaltige Nahrungsmittel
Partizipation und Mitwirkung von Bewohnerinnen und Bewohnern und Geschäften, die unsere Grundsätze unterstützen.
Nachhaltige Wassernutzung
Effiziente Bewirtschaftung von Wasser mit der Nutzung von Grauwasser für Waschmaschinen oder Toiletten und einem offenem Regenwassermanagement.
Natürliche und vielfältige Lebensräume
Unversiegelte Siedlungsflächen, qualitativ hochwertige Gemeinschaftsflächen und natürliche, untereinander verbundene und sich frei entwickelnde Lebensräume.
Kultur und Kulturerbe
Bereits bei der Planung eines neues Projektes muss die Geschichte des Ortes berücksichtigt werden, das gewählte Programm soll zudem den kulturellen Ausdruck der Quartierbewohnerinnen und -bewohner und der Nutzerinnen und Nutzer ermutigen.
Fairness und lokale Partnerschaften
Projektfinanzierung unter Förderung der lokalen Wirtschaft und Programm für soziale Durchmischung
Lebensqualität und gute Nachbarschaft
Besonderes Augenmerk für alle Aspekte (optisch, akustisch, thermisch) der Wohn- und Lebensqualität, Bevorzugung umweltfreundlicher Materialien, allgemeine Barrierefreiheit.
Impulse aus der Praxis
OPL wird von Akteuren aus der Gesellschaft und der Wirtschaft getragen. Der Ansatz beruht auf 10 Grundsätzen, die vom WWF International und Bioregional definiert und vom WWF Schweiz und Implenia Schweiz in 30 Leistungszielen konkretisiert wurden.
Gemeinsame Interessen
OPL will alle Akteure an einem Immobilienprojekt, bis hin zu den Quartierbewohnerinnen und -bewohnern, einbeziehen. Der Ansatz sieht namentlich den Abschluss einer tripartiten Vereinbarung zwischen dem Promotor, der Gemeinde und dem Verein OPL vor. Diese Vereinbarung ist ein ausgesprochen effizientes Verhandlungsinstrument und eine Diskussionsgrundlage, da sie die Gespräche strukturiert und die Unterstützung der verschiedenen Anspruchsgruppen am städtebaulichen Projekt einholt.
Neue Geschäftsmodelle
One Planet Living kann überzeugend darlegen und beweisen, dass qualitativ hochwertige Liegenschaften (OPL) mit attraktiven Renditen für Investoren möglich sind und die Mieten und Nebenkosten keinen Vergleich mit jenen herkömmlicher Liegenschaften zu scheuen brauchen – bei besserer Wohn- und Lebensqualität.
Prüfung der Voraussetzungen
Fünf Evaluationskriterien müssen erfüllt sein: Konformität der Raumplanungszone gemäss übergeordneten Planungsinstrumenten (gemeindeübergreifend, Kantons-/Bundesebene), Lage an einer vorrangigen Transportachse, hohe Verdichtung zur Vermeidung weiterer Zersiedelung, gemischte Nutzung und soziale Durchmischung, Einhaltung grundlegender ökologischer Kriterien.
Tripartite Vereinbarung
Unterzeichnet wird der Aktionsplan für Nachhaltigkeit mindestens von den Stakeholdern der Öffentlichen Hand (Standortgemeinde), den wirtschaftlichen und ökonomischen Akteuren (Promotor, gemeinhin die Bauherrschaft) und der Nutzergemeinschaft, die durch den Schweizer Verein für One Planet Living®-Quartiere vertreten wird. Der Aktionsplan für Nachhaltigkeit sorgt dafür, dass die ambitionierten Projektziele gemäss Leistungsvorgaben erreicht werden.
OPL-Monitoring
Die Leistungsindikatoren werden in allen Projektphasen (Konzeption, Planung, Umsetzung, Betrieb) überwacht und müssen gesamthaft gesehen im ganzen Quartier eingehalten werden. Dies bedeutet, dass gewisse Teilresultate des gesamten Quartiers oder von Unterbereichen während eines bestimmten Phase oder bei bestimmten Verfahren mehr oder weniger gut ausfallen können, solange sie durch andere kompensiert und die Ziele und Vorgaben gesamthaft und am Ende eingehalten werden.
Aufstellungsplan
Prüfung der Voraussetzungen und Entscheid über OPL-Zulassung
Zulassung
Arbeitsgruppe
Aktionsplan für Nachhaltigkeit und tripartite Vereinbarung
Planung/Umsetzung
Umsetzung des APN
Audits
Übergabe des Quartiers
Konformität
Ausbeutung
Kontrolle und Begleitung
Audits
Quartierleben
Konformität
Konzeption, Planung und Umsetzung
Die Bauherrschaft trägt die Kosten für die Konzeption und Umsetzung der Aktionen, wenn diese spezifische Aspekte der Einhaltung der OPL-Kriterien betreffen. Bei Einrichtungen von öffentlichem Interesse und/oder in Bezug auf Infrastrukturen des Quartiers werden die Kosten von den Behörden übernommen.
Betrieb
Während der Nutzungsphase ist eine «One Planet Living»-Gebühr vorgesehen, die wie beispielsweise die Abwartskosten in Rechnung gestellt wird. Sie deckt die Lizenzgebühr, die der Verein OPL für die Verwendung der Bezeichnung One Planet Living durch das Quartier erhebt sowie für die Dienstleistungen an die Bewohnerinnen und Bewohnern und die im Quartier tätigen Unternehmen (den Endnutzerinnen und -nutzern), damit alle einen Beitrag an die Ziele leisten.
Quartierplan
Planung/Umsetzung
Betrieb
Verein OPL
Der Verein tritt für den Nutzungswert und die Umsetzung eines partizipatorischen und kollaborativen Ansatzes zwischen allen Parteien und in jeder Etappe des Projekts ein. Er garantiert die Vergabe des Labels (Bezeichnung One Planet Living) gemäss Zertifizierung und die Einhaltung der zu erreichenden Leistungsziele (Zielverpflichtungen), die anhand der Leistungserklärungen des Projektteams und des Auditberichts der externen Auditoren beurteilt werden. Er sorgt für die Vernetzung der Akteure von OPL-Projekten und fördert die Entwicklung von Methoden und Produkten zur Umsetzung der Ziele.
Promotoren/Investoren
Der Promotor tritt in allen Projektphasen als (oder anstelle der) Bauherrschaft auf und muss die erreichten Leistungen belegen können. Die Bauherrschaft und ihr Projektteam sorgen so früh wie möglich dafür, dass die notwendigen Nachweise zuhanden des externen Auditors oder für die Vorabklärungen zur Planung der Arbeiten gemäss OPL®-Leistungszielen vorliegen.
Gemeinden
Die Standortgemeine erfüllt ihre Pflichten in Bezug auf die öffentlichen und/oder gemeinschaftlichen Einrichtungen und Infrastrukturen in ihrem Zuständigkeitsbereich, ebenso wie dies die Bauherrschaft für die privaten Bauten übernimmt. Sie schliesst die notwendigen Partnerschaften ab, damit sie die Leistungen, die ihr im Aktionsplan für Nachhaltigkeit übertragen wurden, erbringen kann. Auch hat sie gegenüber dem externen Auditor die erzielten Leistungen zu belegen.
OPL-Integrator
Er bürgt für den guten Ablauf des Verfahrens und das Wissen um die Fragestellungen und Vorschriften, die während der gesamten Dauer des Projekts (von der Konzeption bis zur Übergabe) einzuhalten sind. Zu seinen Hauptaufgaben gehört es, als Schnittstelle zwischen den Anspruchsgruppen zu amten, Arbeitsgruppen einzusetzen, die eingegangenen Leistungserklärungen für die Auditoren und die Prüfungskommission zu koordinieren und allen Beteiligten als Ansprechperson zur Seite zu stehen.
Liste der zertifizierten Integratoren
Nutzerinnen und Nutzer
Die Nutzerinnen und Nutzer erhalten bei ihrer Ankunft im Quartier – ob als Mietpartei, Quartierbewohnerinnen und -bewohner oder Mitarbeitende – Informationen zum OPL®-Ansatz (Willkommenspaket). Sie sind aufgerufen, durch ihr Verhalten und ihr Handeln das Ihre zum Vorbildcharakter des Quartiers in Bezug auf Nachhaltigkeit (Energie, Ernährung, Mobilität usw.) und sozio-kulturelle Dynamik beizutragen und auf ein inklusives und solidarisches Miteinander hinzuwirken.
Activator
Der OPL-Aktivator ist das Quartiergremium, das konkret gegenüber dem Verein die Verantwortung für die OPL-Verpflichtungen der Nutzerinnen und Nutzer und der Eigentümer trägt. Er steht in ständigem Kontakt mit dem Verein, leitet die Resultate der Evaluationen weiter und profitiert vom Erfahrungsaustausch mit anderen nachhaltigen Quartieren und dem OPL-Kompetenznetz. Der Aktivator, meist ein Verein oder eine kleine Dienstleistungsfirma, ist von Projektbeginn an einzuplanen, damit er bereits bei der Quartierübergabe einsatzbereit ist
Extern Auditoren
Die Schweizer Fachhochschulen amten in allen Projektphasen als externe Auditoren für die Leistungskontrolle. Sie arbeiten an der Verbesserung des RevisionsprotokoIls für die OPL-Leistungen und helfen mit, die OPL-Vision in ambitionierte, aber (zum besten derzeitigen Stand der auf dem Markt verfügbaren Technologien) technisch machbare Lösungen umzusetzen.